Palast des Großmeisters der Ritter von Rhodos
Rhodos-Stadt
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Wie kommt man

Im Herzen der Altstadt Rhodos, am Ende der Ritterstraße, thront der beeindruckende Palast der Großmeister. Erbaut im 14. Jahrhundert auf den Überresten einer byzantinischen Festung aus dem 7. Jahrhundert, ist diese mittelalterliche Burg ein architektonisches Meisterwerk. Trotz umfangreicher Restaurierungsarbeiten im 20. Jahrhundert strahlt die Anlage eine faszinierende Aura aus, die Besucher aus aller Welt anlockt. Seit 1988 zählt der Palast zum UNESCO-Weltkulturerbe und gilt als Symbol der Insel und der Stadt Rhodos.

Im 14. Jahrhundert, genauer zwischen 1319 und 1346, entschied sich Meister Hélion de Villeneuve für den Bau einer enormen Festung an der Stätte einer alten byzantinischen Festung aus dem 7. Jahrhundert. Sofort avancierte diese zum Sitz des Großmeisters und zum zentralen Verwaltungsort des Ritterordens. Die Burg diente zudem als gesellschaftlicher und kultureller Drehpunkt der Insel: Hier florierte der Handel, man hielt Versammlungen und veranstaltete bedeutende Ereignisse. Die bedeutsamsten Räume lagen im Erdgeschoss, darunter der Große Ratssaal, eine eindrucksvolle Speisehalle und die Privatgemächer des Großmeisters, die «Margarita» genannt wurden.

Antike Geheimnisse von Rhodos

Neueste Forschungen deuten darauf hin, dass der Standort des Großmeisterpalastes in Rhodos einst eine heilige Stätte des Sonnengottes war. Einige Theorien behaupten, dass an dieser Stelle der berühmte Koloss von Rhodos errichtet worden sein könnte. Diese Annahme wirft jedoch Fragen auf, da allgemein angenommen wird, dass der Koloss im Hafen Mandraki stand. Heute sind dort zwei Hirschstatuen zu finden, die als Wächter der Stadt und der Insel gelten. Dennoch erscheint die traditionelle Sichtweise sowohl Laien als auch Experten glaubhafter.

Der Palast der Großmeister von Rhodos

Ein Symbol des Schutzes, der Palast der Großmeister stand Wache und widerstand vielen Angriffen vom Meer her. Die Einheimischen hegen tiefen Respekt für diese Stätte. Nach der Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1522 verlor die Festung ihre Verteidigungsfunktion und diente fortan als Kommandozentrale und Gefängnis. Mit den Jahren begann der Verfall des Palastes. Ein katastrophaler Vorfall ereignete sich 1865: Eine Explosion im Keller der von den Osmanen als Waffenlager genutzten Johanneskirche führte zu erheblichen Schäden am Palast, wobei der Großteil des Erdgeschosses zerstört wurde.

Restaurierung des Palastes

Anfang des 20. Jahrhunderts, genau im Jahr 1912, begann die Instandsetzung des Palastkomplexes, als Rhodos zum Königreich Italien gehörte. Trotz der Bemühungen war ein Teil des Bauwerks bis zum Ende der 1930er Jahre wieder in Mitleidenschaft gezogen. Erst als Benito Mussolini den Palast kurzzeitig zu seiner Sommerresidenz machte, verbesserte sich sein Zustand merklich. Noch heute erinnert eine große Gedenktafel am Eingang an den italienischen Politiker.

Die Metamorphose des Dodekanes1948 markiert die Rückkehr von Rhodos und dem Dodekanes Archipel unter griechische Flagge. In dieser Epoche erfolgte die Anweisung lokaler Autoritäten, das Erdgeschoss eines Gebäudes in eine kulturelle Schatzkammer umzuwandeln. Dieses Museum beherbergt seitdem ein Kaleidoskop kultureller Relikte: Von antiken und mittelalterlichen Handwerkskunstwerken, über eine Vielzahl an Waffen bis hin zu einzigartigen Grabsteinen und edlen Schmuckstücken. Die dort versammelten Bücher und Gemälde erzählen eindrucksvoll von der Historie und Kultur Rhodos'. Sie ziehen Globetrotter magisch an, denn sie repräsentieren die Inselgeschichte und zählen zu den kostbarsten Schätzen.

Heute zeichnet sich der Palast der Großmeister durch seine rechteckige Struktur rund um einen zentralen Hof aus. Der Hauptzugang befindet sich auf der Südseite des Areals. Die Festungsanlage von Rhodos umfasst insgesamt 11 Tore, und die Gewölbe beeindrucken mit einer Höhe von bis zu 12 Metern. Im Erdgeschoss beherbergt der Palast zwei Dauerausstellungen, die antike und mittelalterliche Geschichte der Stadt beleuchten, inklusive vielfältiger Objekte und Artefakte. Zu den Highlights gehören die sorgfältig restaurierten Säle und eine späthellenistische Bodenmosaik aus Kos, die im letzten Jahrhundert hinzugefügt wurde. Die antike Abteilung präsentiert sogar keramische Werke aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., Alltagsgegenstände und Glaswaren aus längst vergangenen Zeiten.

Sehenswürdigkeiten im Schloss

Im Obergeschoss des Schlosses finden Reisende prunkvolle Säle, die in der Vergangenheit für Empfänge und festliche Anlässe genutzt wurden. Diese Räume sind geschmückt mit antiken Gobelins und Spiegeln, die Zeugen der reichen Geschichte sind.

Im Gegensatz dazu präsentiert sich das Erdgeschoss weitaus bescheidener, teils sogar spartanisch.