Der Mandraki-Hafen ist der nördlichste Dockpunkt auf Rhodos und ein Ort voller Geschichte, da er der Standort des antiken Koloss von Rhodos gewesen sein könnte. Heute dient er als Ankerplatz für Freizeitboote und Yachten. Die Schönheit des Hafens ist unbestritten; man kann sich nahe dem Ägäischen Meer auf Felsen niederlassen und dem Rufen der Möwen in der Dämmerung lauschen. Gelegentlich unterbrechen Schiffshörner und das Brummen der Bootsmotoren die Stille. Es ist ein idealer Ort für romantische Spaziergänge, Dates und Abendflaniergänge mit einem Drink in der Hand, sowie für das Schießen von atemberaubenden Fotos.
Ganz in der Nähe der historischen Altstadt liegt der Hafen Mandraki, eingebettet zwischen den alten Windmühlen und der Festung St. Nikolaus. Der Hafen hat eine lange Geschichte, die bis ins Jahr 408 v. Chr. zurückreicht. Damals diente er hauptsächlich militärischen Zwecken, was sich in den damaligen Bezeichnungen «kleiner Hafen» oder «Kriegshafen» widerspiegelte, die auf seine Rolle in der Seefahrt während kriegerischer Zeiten hinwiesen.
An den Eingängen des Hafens thronen zwei Statuen — ein Hirsch und eine Hirschkuh, die die heutigen Embleme von Rhodos darstellen. Sie markieren die Orte, an denen einst der kolossale Sonnengott-Statue stand. Der Koloss von Rhodos, errichtet 305 v. Chr. von den Inselbewohnern zur Feier eines militärischen Triumphes, ragte mit seinen 36 Metern in den Himmel. Doch nur 56 Jahre später führte ein Erdbeben zum Fall dieser antiken Ikone.
Es gibt viele Sagen um die Hirsche, die in Rhodos stehen. Sie sollen einst die Stadt vor Schlangen gerettet haben, entweder indem sie sie vertrieben oder zertrampelten. Der Koloss von Rhodos hätte seine Beine dort platziert, wo heute die Hirschskulpturen stehen.
Der Mandraki-Hafen, früher streng abgeriegelt, erhielt seinen Namen von einer Kette, die den Eingang sicherte — «mandra» bedeutet eingezäuntes Gebiet. An der Meeresseite der Stadtmauern steht die Festung St. Nikolaus, benannt nach einer zerstörten byzantinischen Kirche, die dort einst stand. Heutzutage dient die Festung als Leuchtturm.
Mandraki ist heutzutage ein lebendiger Anziehungspunkt für Reisende. Entlang des Ufers reihen sich charmante kleine Restaurants, Cafés voller Flair, Souvenirläden und sogar Büros aneinander. Doch das Herzstück ist der Hafen entlang der Küste. Die Promenade erstreckt sich über etwa einen Kilometer, und überall können Schiffe gesichtet werden, die zwischen verschiedenen Städten und Ländern pendeln.
Das Hafenleben ist weitgehend von Freizeitbooten geprägt, doch die Nähe zu Marmaris — ein beliebtes Urlaubsziel nur 16 km entfernt — bietet zusätzliche Abenteuer. Bei klarem Himmel sind die Konturen Marmaris' sogar vom Kai aus sichtbar. Viele nutzen den Hafen als Ausgangspunkt für kurze Seefahrten. Sie steuern kleine Inseln an oder widmen sich dem Fischfang. Entlang des Ufers locken zahlreiche lokale Firmen mit verschiedenen Angeboten für maritime Erlebnisse, um den Tag auf dem Wasser unvergesslich zu machen.
Der Hafen ist nicht nur für seinen geschäftigen Betrieb bekannt, sondern auch für seine historischen Attraktionen. Besucher werden auf dem Damm, der gegenüber der Promenade liegt, auf drei alte Windmühlen stoßen. Diese sind auf dem Weg zur Festung von St. Nikolaus nicht zu übersehen. Einst zählte man hier 13 Mühlen, die um das 14. Jahrhundert erbaut wurden, um Getreide direkt am Hafen zu mahlen.
Im Herzen von Rhodos erhebt sich die Annunziata-Kathedrale, ein Bauwerk des 20. Jahrhunderts, inspiriert von der mittelalterlichen Kirche San Giovanni. Ferner sticht die Fontana Grande hervor, ein Brunnen, der ebenfalls im letzten Jahrhundert nach dem Vorbild eines ähnlichen Brunnens in Viterbo, Italien, errichtet wurde. Für einen Spaziergang zum Hafen bietet sich ein Fußweg an: Folgen Sie einfach dem Kai, vorbei an Schiffen und Jachten sowie den malerischen Festungsmauern. Auf der gegenüberliegenden Seite der Befestigungsanlage finden Sie einen Zugang zum Meer. Sollten Sie sich verirren, denken Sie daran, dass der Hafen direkt an der nördlichen Mauer der Altstadt liegt — dies ist Ihr Hauptanlaufpunkt.
Wenn Sie von der Hauptstadt oder anderen Städten aus zum Hafen von Rhodos gelangen möchten, nutzen Sie den Bus als Transportmittel. Die Fahrkarte kostet weniger als 10 Euro. Alternativ ist die Anreise per Taxi oder mit dem eigenen Fahrzeug möglich.