Befestigungen von Rhodos
Rhodos-Stadt
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Rhodos-Stadt

Wie kommt man

Die imposanten Verteidigungsanlagen um die Altstadt von Rhodos, deren Ursprünge möglicherweise ins 4. Jahrhundert zurückreichen, wurden bis ins 16. Jahrhundert fortlaufend verstärkt. Sie umfassen ein Netzwerk aus elf Stadttoren sowie zahlreiche Bastionen und Türme.

Ein Blick in die Vergangenheit

Heute noch beeindrucken die mittelalterlichen Befestigungsmauern durch ihre Robustheit. In vergangenen Zeiten waren sie der Schlüssel zur Abwehr von Eindringlingen, die es auf die Stadt und die Insel abgesehen hatten. Sie erzählen die Geschichte einer wehrhaften Vergangenheit.

Im späten 4. Jahrhundert v. Chr. galt Rhodos als eine führende Kraft in ihrer Region. Ihre geografische Position an den Küsten der Ägäis machte sie zu einem begehrten Ziel für Feinde, die den Inselzugang begehrten. Die Herrschaft über Rhodos bedeutete gleichzeitig die Kontrolle über den Handel zwischen Ost und West. Als Zeugnis ihrer Wehrhaftigkeit widerstand die Stadt erfolgreich der Belagerung durch Demetrius Poliorketes im Jahr 305 v. Chr., was später zur Errichtung des Koloss von Rhodos führte. Ein Erdbeben im Jahr 226 v. Chr. beschädigte jedoch die Stadtmauern und Teile der Stadt, die später wieder aufgebaut wurden.

Geschichte der Festung Rhodos

Vor dem 14. Jahrhundert ist wenig über Rhodos und seine Befestigungen bekannt. Eine neue Ära begann 1312, als der Johanniterorden die Insel eroberte und ihr neues Leben einhauchte, was zu wirtschaftlichem Aufschwung führte. Die Nähe zum osmanischen Reich ließ die Ritter die Stadtmauern stärken. Unter Großmeister Antonio Fluvian de Rivier wurden die Mauern ausgebaut, was zwischen 1457 und 1465 zur Erweiterung auf 42 Hektar führte.

Ägyptischer Sultan und Belagerung von Rhodos

Ein ägyptischer Herrscher unternahm 1440 einen Angriff auf Rhodos, der nach 40 Tagen erfolglos blieb. Auch Mehmed II konnte fast ein halbes Jahrhundert später mit einer gewaltigen Armee und Flotte die Stadtmauern nicht einnehmen. Die Ritter wehrten den Angriff ab.

Ein Erdbeben erschütterte Rhodos 1481 schwer und beschädigte die Festungsanlagen. Die Ritter sammelten rasch Mittel, um die Schäden zu reparieren.

Im Jahr darauf holten die Rittermeister Pierre d’Aubusson, Emery d’Amboise, Fabrizio del Carretto und Philippe Villiers de L’Isle-Adam italienische Militärarchitekten, um die Festungswände gegen Kanonenfeuer zu stärken.

Eroberung und Erhaltung von Rhodos

Im Jahr 1522 gelang es den Osmanen nach einem halbjährigen Belagerungszustand, die Insel Rhodos und ihre historische Festung einzunehmen. Die Kampfhandlungen beschädigten zwar die Wehranlagen erheblich, jedoch zeigten die Eroberer Respekt vor den beeindruckenden Befestigungen. Sie entschieden sich nicht für eine Zerstörung, sondern für die Instandsetzung und kontinuierliche Pflege der Festungsanlagen. Diese Praxis der Erhaltung und Reparatur setzte sich über vier Jahrhunderte fort, bis die Griechen das Gebiet von der heutigen Türkei zurückeroberten.

Mittelalterliche Befestigungen von Rhodos

Die imposanten Stadtmauern von Rhodos beherbergen beeindruckende Tore, von denen nicht alle für Besucher geöffnet sind. Als Highlight gilt das Tor von Amboise nahe dem Großmeisterpalast und dem Georgsbastion, gekennzeichnet durch zwei runde Türme und einen überdachten Eingang. Ebenso bemerkenswert sind die Tore des Heiligen Athanasius aus den Jahren 1441–1442, die einst Suleiman dem Prächtigen als Eintrittspforte dienten.

Antike Tore von Rhodos

Rhodos beherbergt fünf historische Tore: —Tor des Heiligen Johannes—Tor der Heiligen Katharina—Meertor: Einst Hauptzugang zur Stadt vom Hafen aus —Arsenalstor—Tor des Heiligen PauluDie moderneren Tore, wie das 1955 von der griechischen Verwaltung für den Fahrzeugverkehr eröffnete Tor der Jungfrau Maria, ergänzen diese.

Bemerkenswerte Türme

Die Festungsanlagen zeichnen sich auch durch ihre Türme aus: —Windmühlenturm: Führt zu alten Windmühlen —Turm und Festung des Heiligen Nikolaus: Bekannt und beliebt Die zentrale Festung entstand zwischen 1464 und 1467 unter dem Großmeister des Johanniterordens Pierre d’Aubusson und wurde 1480 mit einem Bastion erweitert, um sie in eine Schutzfestung zu verwandeln.

Besichtigung der Festungsanlagen

Es lohnt sich, die Artillerieplattformen in der Festung zu besichtigen, insbesondere die nahe den Toren des Heiligen Athanasius und des Heiligen Johannes (Terrassen Spaniens und Englands). Beachten Sie auch den beachtlichen Graben entlang der Mauern. In seiner Nähe befinden sich tiefliegende Kasematten, die das effektive Feuern aus Kanonen ermöglichten, sodass Ritter Angreifer mühelos abwehren konnten. Im Graben befindet sich ein großer Erdwall, der über unterirdische Gänge schnell erreicht werden konnte. Diese Pfade konnten jedoch im Notfall gesprengt werden, wodurch Feinde in die Falle gingen. Damals nutzten Ritter schwere Steine statt Kanonenkugeln, um Angreifer zu besiegen.

Anreise in die Stadt

Um das Stadtzentrum von den umliegenden Dörfern aus zu erreichen, stehen Busverbindungen sowie die Möglichkeit der Nutzung eines Privatfahrzeugs zur Verfügung. In Rhodos angekommen, sollten Sie sich zum Mandraki-Hafen begeben, der sich unmittelbar an den Festungsmauern von Rhodos befindet.