In Griechenland zieht ein besonderer Strand ebenso viele Besucher an wie die antiken Stätten. Prasonisi, an der gleichnamigen Spitze gelegen, wird oft als «Kuss der zwei Meere» bezeichnet. Dort, wo das Mittelmeer auf die Ägäis trifft, können Besucher ein seltenes Naturschauspiel erleben. Neben der Möglichkeit, in diesen einzigartigen Gewässern zu schwimmen, ist dieser Ort ein Hotspot für Windsurfer. Jährlich reisen Zehntausende nach Rhodos, um Prasonisi zu erleben.
Der Strand von Prasonisi erstreckt sich mit einer Sandbank über etwa 800 Meter Länge und weist eine Breite von 100 bis 150 Metern auf. Das Meer ist an diesem Strandabschnitt seicht und vertieft sich erst nach etwa 30 Metern allmählich. Trotz fehlender Blauer Flagge und vereinzelt angeschwemmtem Kunststoffabfall wird das Urlaubserlebnis dadurch kaum getrübt. Für Familien mit kleinen Kindern ist Prasonisi aufgrund der Wellen und der abgeschiedenen Lage allerdings weniger geeignet.
Prasonisi ist bekannt für seine stetigen Winde, die es zu einem Paradies für Windsurf- und Kitesurf-Begeisterte machen. Die Halbinsel lockt Sportler aus aller Welt an. Mehrere renommierte Windsurfschulen bieten hier ihre Dienste an. Sie verfügen über erfahrene Lehrer und stellen alle notwendigen Ausrüstungen zur Verfügung.
Prasonisi bietet zwei Surfgebiete: Der Osten mit konstantem Wind und kleinen Wellen, ideal für Anfänger, und der Westen, der mit seinen hohen Wellen erfahrene Surfer anspricht. Die Infrastruktur hat sich verbessert — es gibt Liegestühle (in begrenzter Anzahl), Toiletten und Duschen. Auch die Annehmlichkeiten in der Nähe sind gewachsen, mit Taveren, kleinen Geschäften, Hotels und einem Autoverleih. Für Besucher, die länger bleiben möchten, bietet die Nähe des Dorfes Kattavia weitere Übernachtungs- und Essensmöglichkeiten.
In der Nähe des Strandes der Insel Prasonisi befindet sich eine Sehenswürdigkeit mit historischem Wert: Ein Leuchtturm aus dem späten 19. Jahrhundert, der beeindruckende 14 Meter in den Himmel ragt. Allerdings ist der Zugang nicht einfach — man benötigt entweder ein Geländefahrzeug oder muss sich mit geeignetem Schuhwerk ausrüsten. Die Anstrengung lohnt sich jedoch, denn von der Anhöhe, auf der der Leuchtturm thront, eröffnen sich atemberaubende Panoramablicke auf die Insel Rhodos, den Sandstreifen, der zum Kap führt, und die Stelle, an der sich die Meere treffen.
Prasonisi trägt den Namen «grüner Insel», doch die Vegetation beschränkt sich hauptsächlich auf das Gebüsch Macchie. Dieser kleine, felsige Landfleck zieht Besucher an, die das Phänomen des «Meereskusses» erleben möchten. Dabei treffen das Ägäische und das Mittelmeer aufeinander, erkennbar an Unterschieden in Temperatur, Dichte und Salzgehalt, was sogar zu einem Farbunterschied führt.
Im äußersten Süden der Insel Rhodos, rund 92 Kilometer von der gleichnamigen Stadt und 40 Kilometer von Lindos entfernt, liegt Prasonisi. In den Herbst- und Wintermonaten, wenn der Wasserspiegel steigt, verwandelt sich die Landzunge in eine Insel.
Fahrzeuge sollten am Strand nicht direkt auf die Sandfläche fahren, um Steckenbleiben zu vermeiden. Parkmöglichkeiten sind vorhanden. Für Ausflüge zum Leuchtturm empfiehlt sich die Anmietung eines Geländewagens.
Man kann das Kap Prasonisi von Rhodos-Stadt aus erreichen. Täglich fahren zwei Busse von der Zentralstation am Rimini-Platz ab. Ein Ticket kostet etwas über 10 Euro und die Fahrtzeit beträgt ungefähr drei Stunden. Zwischenhalte gibt es in Lindos und Faliraki, von wo aus die Fahrt zum Strand kürzer und die Tickets günstiger sind. Alternativ ist eine Tour nach Prasonisi buchbar, die von verschiedenen Urlaubsorten auf Rhodos angeboten wird.
