Das Herz von Rhodos, die Altstadt, ist ein einzigartiges Ensemble, das von der Antike bis zum 16. Jahrhundert reicht. Sie ist ein Paradebeispiel für Wehrbaukunst und besitzt weltkulturelle Bedeutung, erkennbar an ihrer Anerkennung als UNESCO-Weltkulturerbe.
In Griechenlands Rhodos Altstadt erwacht Geschichte zum Leben. Auf kompaktem Raum vereinen sich kunstvoll antike Tempel, byzantinische Kirchen, Ritterburgen und osmanische Moscheen. Ein lebendiges Freilichtmuseum, in dem heute noch rund 6.000 Menschen ihren Alltag verbringen — ein Ort, wo Tradition auf lebendige Geschichte trifft.
Im vierten Jahrhundert vor Christus gründeten die alten Griechen die Stadt Rhodos. Sie wurde zum zentralen Punkt der Insel, indem sie die Gebiete von Lindos, Kamiros und Ialysos vereinte. Während dieser Zeit entstand der Koloss von Rhodos, ein Weltwunder, das allerdings nicht bis heute überlebt hat. Heute markieren zwei Säulen mit Hirschen den ehemaligen Standort der Statue am Eingang des Mandraki-Hafens.
Bereits in der Antike war die Insel unter römischer Herrschaft. Die Römer errichteten eine fast vier Kilometer lange Mauer, die bis heute den historischen Stadtkern umgibt. Mit den Jahren wuchs das Interesse benachbarter Mächte an diesem strategisch günstigen Küstenabschnitt, insbesondere während der byzantinischen Ära. Im Jahr 1248 eroberten die Genueser die Stadt, wobei sie wenig zur Architektur beitrugen. Anders die Johanniter: Sie erwarben Rhodos im Jahr 1306 und verwandelten es in eine beeindruckende Festung, die sich über 420.000 Quadratmeter erstreckte.
Der türkische Sultan war mit der Nachbarschaft unzufrieden. Sein Verlangen, das Land zu erobern, verstärkte sich, als christliche Ritterorden sich dort niederließen. Jahrelange Angriffe auf die 7.000 Verteidiger von Rhodos blieben erfolglos, bis Suleiman 1522 siegreich war. Während die Ritter nach Malta flohen, ließ er Moscheen errichten und zerstörte dafür die Apostelkirche. Im 19. Jahrhundert zerstörte ein Pulvermagazin-Explosion den Großmeisterpalast, der später unter Mussolini in den 1930ern wieder aufgebaut wurde.
In 1912 entrissen die Italiener den Osmanen die Kontrolle über Rhodos. Erst 1948 wurde die Insel Teil Griechenlands.
Diese historische Straße ist gut erhalten. Ursprünglich hatte sie ein anderes Aussehen und verband den Hafen mit dem Tempel des Helios, ohne angrenzende Gebäude. Die Architektur entlang der Straße ist vielfältig, da die Gebäude für die Ritter verschiedener Herkunftsregionen und Sprachgruppen Europas errichtet wurden. So findet man hier architektonische Einflüsse aus England, Deutschland, Frankreich und Italien.
Einst diente der Großmeisterpalast als Kommandozentrale des Johanniterordens. Heute beherbergt der Palast üppig gestaltete Räume, die mit Nachbildungen mittelalterlicher Dekorationen geschmückt sind. Italienische Restauratoren haben diese mitgebrachten Schätze, wie Säulen und Kapitelle sowie Mosaikböden aus verschiedenen Epochen, von der Insel Kos nach Malta überführt. Im Erdgeschoss finden Besucher eine dauerhafte Sammlung, die Zeugnisse aus der frühchristlichen Zeit bis zum osmanischen Zeitalter umfasst.
—Archäologisches Museum: Einst ein Hospital der Johanniter-Ritter, beherbergt es eine berühmte Marmorskulptur der Aphrodite von Rhodos.
—Moscheen: Sechs historische Moscheen prägen das Stadtbild. Die prachtvolle Suleiman-Moschee und die einzigartige, aus Holz gebaute Mehmet-Aga-Moschee sind besonders hervorzuheben. Die Ibrahim-Pasha-Moschee mit ihrem beeindruckenden Inneren ist noch heute ein Ort der Andacht.
--Bibliothek von Hafiz Ahmed Agha: Hier findet man eine Sammlung alter Manuskripte und Fotografien.
Rhodos beherbergt eine Fülle an byzantinischen Kirchen, deren Zahl bei etwa 30 liegt.
Die älteste Synagoge Griechenlands, Kahal Shalom, befindet sich ebenfalls hier. In den 1930er Jahren war die jüdische Gemeinde mit ca. 6.500 Mitgliedern und sechs Synagogen sehr lebendig. Heute zählt sie nur noch 20 Personen.
Die Stadt bietet zudem eine städtische Kunstgalerie und vieles mehr. Besonders bemerkenswert sind die mittelalterlichen Mauern, errichtet im 14. und 15. Jahrhundert.
Das alte Stadtherz empfängt Sie mit neun Pforten. Für den Anfang empfehlen wir den Einstieg durch die historisch anmutenden Seetore oder die Ambuaz-Tore, wo einst Ritter eine steinerne Falle errichteten. Von dort aus können Sie durch die verwinkelten Gassen schlendern — es gibt deren an die zweihundert. Möchten Sie tiefer in die Geschichte eintauchen, schließen Sie sich einer geführten Tour an oder engagieren Sie einen persönlichen Stadtführer.
Begeben Sie sich zum Mandraki-Hafen, der sich nahe der historischen Mauern der Altstadt befindet.