Die Überreste der Feraklos Festung, lokal auch Feraklu oder Faraklen Burg genannt, thronen auf einem 85 Meter hohen Hügel zwischen den Stränden Agia Agathi und Haraki auf Rhodos. Ihren Namen verdankt die Stätte dem kargen, unfruchtbaren Boden.
Die Ursprünge der Burg gehen auf die byzantinische Zeit zurück. Anfang des 14. Jahrhunderts errichteten die Johanniter-Ritter hier eine ihrer eindrucksvollsten Befestigungen. Die Ritter nutzten ihre strategische Lage zur Überwachung feindlicher Seebewegungen und sicherten so die Seerouten nach Nordafrika und in den Nahen Osten.
Einige Historiker vertreten die Ansicht, dass die Festung Feraklos ihre Ursprünge bereits in der Antike hat. Im 14. Jahrhundert wurde die Burg von arabischen Seeräubern eingenommen und diente als Stützpunkt. Jedoch eroberten nicht lange danach die Johanniter-Ritter die Anlage und konnten die Piraten vertreiben. Sie stärkten die Verteidigungsanlagen und wandelten viele Räume in Gefängniszellen um, in denen sowohl Kriegsgefangene als auch illegale Händler auf Rhodos festgehalten wurden.
Im frühen 14. Jahrhundert wurde die Burg verlassen, doch bis zum Jahr 1408 erfolgte eine Teilrestaurierung für den Großmeister Giovanni Battista Orsini und Pierre d’Aubusson. Etwa sieben Jahrzehnte später diente die Festung den Einheimischen als Schutzort vor Angreifern. Ein Erlass aus dem Jahr 1474 bestimmte, dass die Burg Feraklos im Falle einer Bedrohung den Bewohnern der umliegenden Dörfer Malona, Sali, Katagros, Zinodotou und Kaminari als Zuflucht dienen sollte.
Im frühen 16. Jahrhundert eroberten die Osmanen, wie so viele Orte, auch die Insel Rhodos. Die Burg Feraklos hielt im Jahr 1445 einem intensiven Angriff der Türken stand, da sie ein strategisches Hindernis für die Invasoren darstellte. Erst zwischen 1552 und 1553 fiel sie in die Hände von Sultan Süleyman. Obwohl die Osmanen die Burg nach langer Belagerung einnahmen, nutzten sie sie nicht und ließen sie verfallen. Die Gegend wurde daraufhin von den Bewohnern verlassen, sodass heute nur noch Ruinen als stumme Zeugen der einst mächtigen Festung übrig bleiben.
Ein Besuch des ehemaligen Schlosses offenbart heute nur noch spärliche Überreste: Grundmauern, das Haupttor und zwei Rundtürme aus dem 15. Jahrhundert — der nördliche und der südöstliche. Wissenschaftler konnten trotz der Ruinen die Grundrisse entschlüsseln: eine unregelmäßige, polygonale Struktur mit einer Wandlänge von 680 Metern und einer Fläche von 1700 Quadratmetern. Die nördlichen und westlichen Segmente stammen aus byzantinischer Zeit, während andere Teile von den Hospitalrittern hinzugefügt oder verändert wurden. Auf den Mauern finden sich Wappen des Johanniterordens und des Großmeisters Giovanni Battista Orsini. Im Inneren sind eine Wassersammelstelle und die Grundmauern von Räumlichkeiten erkennbar.
Die antike Festung zieht weiterhin Historiker, Archäologen und Abenteuerlustige an. Verborgene, geheime Gänge, die mutmaßlich einst zum Meer führten und Teil eines alten Wasserversorgungssystems waren, sind hier von besonderem Interesse. Trotz der beeindruckenden Aussicht, ist Vorsicht geboten, besonders mit Kindern, da die Festung am Rande einer Klippe liegt und der Aufstieg steinig ist. Spaziergänger sollten auf scharfkantige Steine achten. Ein Besuch am Abend wird empfohlen, um die Ruinen im Licht des Sonnenuntergangs zu erleben und eventuell ein romantisches Picknick am Meer zu genießen — ein wirklich malerisches Erlebnis!
Unweit, nur 37 Kilometer von Rhodos-Stadt entfernt, thront eine imposante Festung auf einem steilen Hügel, die man von den Stränden von Haraki und Agathi aus nicht übersehen kann. Für Besucher, die mit dem Auto anreisen, gibt es Parkmöglichkeiten direkt an der Promenade oder oberhalb, gleich bei der Festung.