Archäologisches Museum von Rhodos
Rhodos-Stadt
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Wie kommt man

Das Museum, welches heute die Geschichte alter Zivilisationen präsentiert, ist in den historischen Gemäuern einer einst mittelalterlichen Hospitaler-Krankenanstalt beheimatet. Die Grundsteine dieses Gebäudes wurden im 15. Jahrhundert unter Jean de Lastic, der durch das Erbe Fluvianos finanziert wurde, gelegt und fanden unter d’Aubusson, fast ein halbes Jahrhundert später, ihren Abschluss. Die Architektur vereint gotische und Renaissance-Elemente, zeigt sich mit gewölbten Eingängen und schweren Eisentoren, wobei das Hauptportal durch ein Wappen hervorgehoben wird. Ein zentraler Innenhof, flankiert von einer zweistöckigen Galerie, leitet zu den Ausstellungsräumen und Lagerstätten des Museums über.

Archäologisches Museum auf Rhodos

Das Museum, inspiriert von der Architektur der byzantinischen Zeit, stellt eine der seltenen gotischen Bauwerke in Griechenland dar.

Die Dauerausstellung des Museums präsentiert Funde aus der Zeit der italienischen Besatzung, die vorwiegend auf Rhodos und in der Region der Dodekanes ausgegraben wurden. Zu den Highlights gehören: — Objekte aus den Gräberfeldern von Ialysos und Kamiros, die die Zeitspanne vom 9. bis zum 4. Jahrhundert v. Chr. umfassen. Darunter finden sich Grabbeigaben wie Gefäße, kleine Statuen, Schmuckstücke und Metallgegenstände.

Die Ausstellung präsentiert bedeutende Funde, die Einblicke in die Geschichte Rhodos' gewähren. Zu den herausragenden Exponaten zählen: — Antike Skulpturen aus klassischer, hellenistischer und römischer Zeit. — Mosaikböden, die aus der Epoche des Hellenismus und der frühen Christenheit stammen. — Grabplatten aus dem Zeitraum der Ritterherrschaft zwischen 1309 und 1522. Besondere Aufmerksamkeit verdient die Sammlung der Fikellura-Boxen aus dem Zeitraum 550 bis 530 v. Chr., die für die archaisch-ostgriechische und ionische Kunst prägend sind. Diese Stücke tragen wesentlich zum Verständnis der alten Kulturen bei, die einst auf Rhodos blühten.

Die aus dem Zeitraum zwischen 550 und 530 v. Chr. stammenden Kuros-Statuen, eine klassische Form der griechischen Skulptur, wurden in Kamirus entdeckt.

Diese besondere Art von Töpferware, benannt nach der alten Siedlung Vroulia auf Rhodos, wurde dort erstmalig aufgefunden und datiert in das 6. Jahrhundert v. Chr.

Ein Wassergefäß aus dem 6. Jahrhundert v. Chr., welches die Auseinandersetzung zweier Helden darstellt, repräsentiert die laconische Kunstform.

Diese Grabstele, die in die Jahre 420 bis 410 v. Chr. zurückgeht, zeigt zwei stehende weibliche Figuren und verweist auf die damaligen Bestattungsrituale.

Eine bemerkenswerte antike Skulptur ist die Grabstele von Kalliarista. Sie zeigt die sitzende Kalliarista neben ihrem Diener, der Schminkutensilien hält. Diese Stele zeichnet sich durch eine Dreiecksspitze aus, die von Pilastern getragen wird und aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. stammt.

Aus dem späten 2. Jahrhundert v. Chr. stammt ein kunstvoll gearbeitetes Marmorbildnis des Sonnengottes Helios. Die feinen Züge dieses Werkes spiegeln die künstlerische Qualität jener Epoche wider.

Kleinplastiken aus Marmor

Eine kleine, aber feine Darstellung findet sich in der Marmorskulptur «Das Bad der Aphrodite», die zwischen dem 2. und 1. Jahrhundert v. Chr. geschaffen wurde. Diese Figurine zeigt die Göttin in einem vertrauten Moment und ist ein Zeugnis des alltäglichen Lebens in der antiken Welt.

Sehenswürdigkeiten des Museums

Gegenüber dem Eingang des Innenhofs thront eine beeindruckende Statue: Ein Löwe mit Stierkopf, ein Werk aus der späten Hellenistischen Epoche. Im Außenbereich der frühchristlichen Basilika von Arkasa auf Karpathos ist ein kunstvoller Mosaikboden zu bewundern.

Ein weiteres Mosaik aus Arkasa ziert den Boden des Innenhofs nahe den Lagerräumen des Museums, die zum Galeriebereich im ersten Stockwerk führen. Dort erwarten die Besucher verschiedene Räumlichkeiten und Sammlungen.

Patientenzimmer und Speisesaal

Im Patientenzimmer beeindrucken insbesondere die Reliefs von Rittergrabmälern, Wappen und ein römischer Sarkophag, der als letzte Ruhestätte für den Großmeister Cornegliano dient. Der Speisesaal hingegen ist Heimat für die Grabreliefs aus späterer Antike von Nisyros.

In den südlichen Hallen des Stoa-Areals sind Kunstwerke der rhodischen Bildhauerei zu finden. Diese Werke decken eine Zeitspanne von der archaischen Epoche bis hin zur Römerzeit ab. Besondere Highlights der Sammlung aus der archaischen Zeit sind zwei Kouroi aus Kamiros, die in einem Bereich ausgestellt sind, der einst als Küche des Ritterhospitals genutzt wurde. Eine Etage tiefer befindet sich der Raum des Timarist, wo man auf eine Sammlung von Grabsteinen trifft. Im südlichen Teil des Atriums zieht ein prachtvoller Schiffs-Pokal mit einem Mosaikboden die Aufmerksamkeit auf sich. In den drei angrenzenden Räumen sind beeindruckende Skulpturen aus der hellenistischen Periode zu bewundern, darunter eine Figur der göttlichen Aphrodite.

Das Museum beherbergt in fünfzehn Räumen auf der Nord- und Westseite eine beeindruckende Sammlung antiker Kunstwerke aus dem 9. bis 4. Jahrhundert vor Christus. Zu den Exponaten gehören Vasen mit Tierdarstellungen auf hellem Grund sowie kunstvoll verzierte Schatullen mit Gravuren und Inschriften. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die schwarz-roten Keramiken, die in den Zimmern 14 und 15 ausgestellt sind und aus der Zeit zwischen dem 6. und 4. Jahrhundert v. Chr. stammen. Raum 8 zeigt hingegen Schmuckstücke aus der mykenischen Epoche und einen Schatzfund von Silbermünzen aus der hellenistischen Periode.

Im Garten des Archäologischen Museums von Rhodos werden beeindruckende Statuen, darunter die der Göttin Nike, sowie Reliefskulpturen aus der hellenistischen Epoche zur Schau gestellt.

Kurze Geschichte des Museums

Die Ursprünge des Museums gehen auf das Jahr 1914 zurück, als eine italienische archäologische Gruppe die erste Ausstellung zusammenstellte. Diese umfasste eine breite Palette von Fundstücken: von prähistorischen und mykenischen Artefakten über geometrische, archaische bis hin zu klassischen Vasen. Des Weiteren konnte man Skulpturen, Inschriften, eine Sammlung gestempelter Amphoren im Rhythmus-Stil, Münzen und Gegenstände aus der Volkskunst bewundern.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde ein umfassendes Restaurierungsprojekt in Angriff genommen, um den verschütteten Teil eines historischen Bauwerks wiederherzustellen. In diesem Zuge wurden auch die ursprünglichen Raumunterteilungen auf der Westseite rekonstruiert. Diese waren zuvor von italienischen Kräften entfernt worden, um Platz für eine Ausstellung von Fundstücken aus der mykenischen Zeit zu schaffen. Mit der Eingliederung der Dodekanes-Inseln in den griechischen Staat fand die Erstpräsentation einer Skulpturensammlung statt. Weitere Präsentationen der Artefakte aus Ialysos und Kamiros wurden in den 1960er und 1970er Jahren durchgeführt, curatiert von den Altertumsexperten I. Papapostolou und I. Zervoudakis.

In nur etwa 25 bis 30 Minuten gelangen Sie vom Stadtzentrum zum Museum. Die Haltestelle «Mandráki» ist nur einen kurzen Fußweg von ungefähr sieben Minuten vom Museum entfernt. Dort halten die Buslinien 012, 015, 016, 018, 062, 064, 103, 109, 113, 114, 115, 118, 297, 362 und 365.

Tipps

  • Wer die Highlights von Rhodos erkunden möchte, kann sich für 10 Euro einen Kombiticket sichern, ermäßigt kostet dieses 5 Euro. Dieses Ticket ist nicht nur für den Besuch des Museums gültig, sondern auch für den Großmeisterpalast, die Sammlung des Dekorativen Kunst und die Kathedrale «Panagia tou Kastrou».
  • Das Museum teilt sein Jahr in zwei Saisons. Die Wintersaison erstreckt sich vom 1. November bis zum 31. März. Außerhalb dieser Zeit, also in den Monaten April bis Oktober, befinden wir uns in der Sommersaison.
  • Während der Sommermonate können Besucher die epigraphische und prähistorische Sammlung erkunden. Diese Teilbereiche sind täglich von 9:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
  • usätzlich ist in der Sommerzeit eine spezielle Ausstellung mit archaischen Pithoi (großen Speicherkrügen) zugänglich. Diese ist jedoch mit reduzierten Öffnungszeiten von Montag bis Freitag zwischen 12:00 und 13:00 Uhr erlebbar.
  • Innerhalb des Museumskomplexes finden Gäste einen idyllischen kleinen Teich, der von einer Laube umgeben ist.
  • Hier können Besucher an heißen Tagen verweilen und sich im Schatten erfrischen.

Eintritt frei

Besucher des Archäologischen Museums von Rhodos können sich an ausgewählten Tagen über kostenfreien Zutritt freuen. Merken Sie sich folgende Termine: der 6. März, der 18. April, der 18. Mai sowie das letzte Wochenende im September und alle nationalen Feiertage.

Es lohnt sich, den Weg bis zum Ende des Museums zu beschreiten, wo Sie einen bezaubernden Freiluftgarten im orientalischen Stil vorfinden werden. Trotz geöffneter Fenster kann es im Museum recht warm werden, da keine Klimaanlage vorhanden ist. Ein früher Besuch gleich zur Öffnungszeit wird empfohlen, um die kühleren Morgenstunden zu nutzen.

Öffnungszeiten des Museums an Feiertagen

An folgenden Tagen bleibt das Museum geschlossen: Neujahr (1. Januar), 25. März, Tag der Arbeit (1. Mai) sowie am ersten (25. Dezember) und zweiten Weihnachtstag (26. Dezember).

Geänderte Öffnungszeiten:

—Heilige Drei Könige (6. Januar): Geöffnet von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr. —Rosenmontag: Die Türen sind von 08:30 Uhr bis 15:00 Uhr offen. —Karfreitag: Besucher können von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr eintreten. —Karsamstag: Das Museum ist von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr zugänglich. —Ostersonntag: An diesem Tag bleibt das Museum zu. —Ostermontag: Öffnungszeiten von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr. —Pfingstmontag: Besuchzeit von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr. —Mariä Himmelfahrt (15. August): Das Museum ist von 08:00 Uhr bis 19:00 Uhr geöffnet. —28. Oktober: Besucher sind zwischen 08:00 Uhr und 19:00 Uhr willkommen.